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Krank von Rassismus
Hier ist ein Bericht über meinen Bruder, als er vor zwei Monaten im Spital lag .. Kommentare? Ich freue mich natürlich über eine Diskussion..


25.01.2010

Mein Bruder - Krank von Rassismus, schon ab 7 Monaten!


„Ich glaub ich träum… Du sitzt hier im Spital, statt mit deinen Freunden eine Party steigen zu lassen?“ Ein flüchtiges Lächeln kann ich noch rasch herzaubern, mit einer lockeren Geste verharmlose ich ihre Aussage, die plötzlich so schlimm klingt. „Ich mach das gern. Es ist doch schließlich mein Bruder, ich kann ihn nicht allein lassen.“

Und schon liegt die Hand von ihm auf meinem Arm und er drückt mich leicht. Ich streichle seine Haare und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.

Die Sozialarbeiterin verlässt das Zimmer – wahrscheinlich, ziemlich erstaunt – und ich versinke sofort in Gedanken.

 

Meine Freundin ist gerade in Bosnien und amüsiert sich prächtig mit ihren Freunden, meine andere stellt gerade den Tally Weijl auf den Kopf in der Hoffnung das Glanzstück des Monats zu ergattern und die dritte kuschelt sich mit einem Buch – es heißt Lucian von Isabel Abedi (awww, so gemein -.- Das will ich auch lesen) – auf ihrer Couch. ALLE genießen ihr Leben, was auch kein Wunder ist. Hallo?! Es ist langes Wochenende, endlich kann man Reißaus von dem Schulstress nehmen.

Und ich hocke in diesem nach Desinfektionsmittel riechenden Raum, indem viele gelangweilte Krankenschwestern ihre Arbeit verrichten und das Ende des Tages anstreben. Sie gehen mir so gewaltig auf den Wecker!! -.-

Eigentlich völlig abnormal, denn mein Bruder ist schließlich 14 und kann 4 Stunden wohl ohne Aufsicht aushalten. Aber nein, mein Herz lässt das nicht zu. Reflexartig schnellt mein Blick zu seinen Beinen, wo ein Tag vorher noch ein fetter blauer Gips war – auf dem ich übrigens unterschreiben wollte, aber meine Mum meinte, es soll schön sauber bleiben… Ich hätte doch eh nur geschrieben „Ahmed, you rock“, aber nein, diese Mütter. Er will sich am Fuß kratzen, doch kaum winkelt er das Knie ein wenig an, dringt ein Schrei aus seiner Kehle. Sein übergroßer Muskelkater nagt an seinen Nerven wie eine biestige Maus. Naja, wenigstens stelle ich mir das als übergroßen Muskelkater vor. Denn was versteht man bitteschön unter der Aussage, es seien „die Nachwirkungen der Stilllagerung der Beine auf Grund des operativen Eingriffs auf die Muskeln, um eine Muskelverlängerung als Resultat zu haben“ ??

Übergroßer Muskelkater, halt…

Mein Herz zieht sich zusammen, ich rede beruhigend auf ihn ein und mir ist zum Heulen zumute. Ich will meinen Bruder verdammt noch mal nicht in dieser Lage sehen!!!

 

Wenig später kommt die Therapeutin und entführt ihn in den Geräteraum, um mit ihm zu üben. Ich darf klarerweise nicht mit hinein. Ich mache es mir auf seinem Bett gemütlich, starre ein Loch in die Wand und verfluche innerlich den Grund der Qual, die mein Bruder ertragen muss.  Es war vor langer Zeit, genau gesagt 13 Jahren und einigen Monaten her, als das alles passierte. Ich war ein süßes ein Jahr an, hatte noch nicht diese freche Zunge, aber dafür niedliche schwarze Locken. Meine Mummy fahrt ins Krankenhaus, kriegt meinen Bruder zwei Monate zu früh. Tja, unartiger Bruder eben. Kommt er eben in den Brutkasten, was solls. Meine Mummy erschöpft nach dem Kaiserschnitt, streichelt meine Wange und ist froh einen gesunden Sohn zu haben. Ich freu mich tierisch über meinen neuen Quälgeist, mit dem ich in meinem Puppenwagen herumfahren will. Ich will meiner Mummy das Kopftuch wegtun, weil sie es zu Hause doch auch nicht an hat, doch sie widersetzt sich mir sanft und erklärt mir, dass sie es erst zu Hause runter geben will. Schmollen, lachen, auf Bruder warten, er kommt nicht, also mit Daddy nach Hause. Am nächsten Tag lerne ich diesen Arzt kennen, denn ich nicht mag, weil er ein aufgesetztes Lachen hat. Er schaut mich außerdem immer so komisch an und dann meine Mummy. Dann der große Schock. Er ist ein Jude der Moslems hasst. Er hat es meiner Mutter ins Gesicht gesagt. Ohne Scham. Und dann passiert es: Er geht zum Brutkasten meines süßen Schnucki-bruders, öffnet ihn und dann schließlich das Fenster, aus dem die Viren von allen Kranken hineingetragen werden. Es ist das Fenster zum Garten, indem die Patienten spazieren können. Ein 7-Monate alte Baby wird infiziert, was zu Gehirnlähmungen in wichtigen Zentren führt. Er kann nicht reden, nicht gehen. Naja, er kann Papa-Mama-Mona und so einige kleine Wörter sagen. Aber das ist auch alles. Gehen kann er auch. Aber geknickt, so dass sein Rücken darunter leidet. Lösung: Muskelverlängern. Was wird da gemacht? In den Muskel werden Schnitte gemacht. Und die müssen dann selber verheilen. In dieser Zeit muss mein Bruder die gewaltigen Schmerzen aushalten. Gänsehaut.

 

Ich höre Schreie. Mein Bruder. Danach Weinen. Wieder mein Bruder. Mein Körper will raus, einfach nur zu ihm. Doch mein Gehirn ist erstaunlich stark: Mona, du darfst nicht zu ihm, tu es ihm zuliebe. Aber endlich sehen die dämlichen Ärzte ein, dass es eben nicht ohne die tolle Schwester geht und rufen mich. Ich rede ihm die tollsten Verlockungen ein, die ich kenne und er macht tatsächlich seine ersten Schritte. Glück wirbelt durch meine Sinne, ich drücke ihn fest und bin stolz auf ihn. Was kommt? „Mona, spazieren gehen!“ Ein Lachen von mir und ein heftiges Nicken. Heute ist Freitag, Schatz. Da darfst du raus. Und ich gehe morgen gaaanz fett shoppen.

 

 

 

 

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